Opti EM in Cadiz 22.06. - 26.06.2021

2021 – flauer Saisonanfang, eine Regattaabsage folgte der anderen, dabei waren wir mit dem Kader seit Februar auf dem Wasser. Doch dann ging alles sehr schnell. Pfingsten ab nach Italien zum Opti Lake Garda Meeting und die Woche darauf in den hohen Norden nach Glücksburg zum Training mit anschließender WM/EM Ausscheidungsregatta. Corona-bedingt durften nur die besten 80 Segler der Rangliste melden, die ersten 60 dann auch starten. Das Ergebnis war eine Qualifikation zur EM in Cadiz in Spanien, dort war ich als einziger Segler aus Baden-Württemberg qualifiziert. Wann geht’s los? Nächste Woche…..

Am Montag den 14 Juni 21 um 4:45 Uhr traf sich das Team Deutschland am Düsseldorfer Flughafen um nach Jerez de la Frontera zu fliegen, wo uns unser Trainer Konstantin Steidle abholte. Er war schon einige Tage vorher mit dem Auto runtergefahren und hat unsere Boote quer durch Frankreich und Spanien in den EM-Hafen gebracht. Am ersten Tag hieß es erst mal ankommen und Boote abladen.

Ab Dienstag trainierten wir dann fleißig bis Samstag auf dem Wasser, wobei wir am Mittwoch noch Vermessung in strömendem Regen hatten. Wir hatten eigentlich immer sehr schönen Wind, bei einer Welle die ich vom Bodensee gar nicht kannte. Ab und zu fanden wir auch die Zeit am Strand baden zu gehen.

Am Sonntag ruhten wir uns alle nach dem Joggen eine Runde aus und hatten einen segelfreien Tag,  während wir am Montag noch ein letztes Mal vor der Regatta zum Feintuning auf das Meer gingen. Abends war dann noch Eröffnungsfeier mit 270 Seglern aus 38 Nationen – ein gigantisches Bild. Leider ohne großen Austausch untereinander wegen Corona.

Am Dienstag war erster Regattatag. Es lief Bei mir ganz zufriedenstellend, auch wenn ich Schwierigkeiten mit der Welle hatte.

Am nächsten Tag ersegelte ich im ersten Lauf einen tollen 2. Platz, wobei mir da ein großer Fehler unterlief, da ich das Schwert nicht per Schwertsicherung angebunden hatte. Deswegen bekam ich eine Punktstrafe, was sehr ärgerlich war. Im zweiten Lauf dann höchstmotiviert kam ein Frühstart hinzu.

Am ersten Finaltag – ich durfte in der Silber-Fleet starten - drehte der Wind von der „Seabrize“ zur „Levante“. Es hatte viel Wind und  eine hohe Welle, die schwer zu fahren war und wir im Training nicht ausprobieren konnten. Daher war das völliges Neuland für mich mit dem entsprechendem Ergebniss.

Am Vorletzten Tag hatte es mit dem „Levante“ bis zu 30 Knoten Wind. Aber es lief trotzdem ganz gut, ich kannte die Welle jetzt schon ein bisschen und ich konnte mich im Mittelfeld platzieren.  Am letzten Tag hatte es wieder „Seabrize“, mein erster Start war spitze, doch dann wählte ich die falsche Seite. Falsche Seite heißt bei dem engen und qualitativ hochwertigen Feld keine Chance auf die erste Hälfte. Im 2. Rennen blieb ich leider am Pinnend-Schiff hängen, konnte dann aber noch ganz gut aufholen. Kaum im Hafen ging es gleich ans Aufladen. Am Abend war noch Siegerehrung und Abschlussfeier mit großem Feuerwerk.

Alles zusammen ein tolles Erlebnis und wie ich bin sehr zufrieden mit meinem Endergebnis. Platz 91 von 155 „boys“. Und ganz nebenbei auch meine erste nicht-Bodensee-Regatta ganz ohne meine Eltern!

Bericht: Consti Troeger