11.06.2022 + 17.10.2022 Erfolgreiche Woche für das Team Reinert
Für das Team um Michael Reinert läuft‘s derzeit sehr gut. Bei der Bodenseewoche am 11./12. Juni starteten Markus Dick und Friedrich Reinert mit Skipper Michael Reinert auf dessen Classic Drachen in der offenen Wertungsgruppe und erreichten nach zwei windarmen Langstreckenwettfahrten einen beachtenswerten zweiten Platz. Von diesem Erfolg beflügelt trat dieselbe Mannschaft, verstärkt um Stefan Jüssen mit der Faurby 330 RIA III bei der RundUm-Regatta am 17./18. Juni in Lindau an. Mit 98 Yardstick gehört sie zur Yardstickgruppe IV, der mit Abstand größten Wertungsgruppe innerhalb der 238 Teilnehmer, diese ist entsprechend hart umkämpft. Die Konkurrenz besteht in dieser Wertungsgruppe aus ganz verschiedenen Booten, z.B. Lacustre, Surprise oder BB10, diese werden für gewöhnlich ambitioniert gesegelt. Nachdem sich die RIA III am Start erfolgreich aus dem Getümmel heraushalten konnte, ging sie auf der südlichen Seite der Startlinie mit gutem Wind unbehindert auf die Bahn und es gelang ein astreiner Steuerbordbug-Start vor dem Rest des Feldes.
Die meisten Boote segelten nach dem Start in Richtung Rheindamm und der Rorschacher Bucht. Eine kleine Gruppe, mit ihr die RIA III, hielt sich auf der deutschen Seite. Bei Eintreten der Nacht konnte sie dann vor Langenargen mit genügend Höhe Romanshorn direkt anliegen und reihte sich schon hier in die Spitzengruppe ein. Wie an einer Perlenschnur erreichte das Feld bei immer schwächer werdendem Wind das Eichhorn vor Konstanz. Die Wettfahrtleitung beschloss für das Hauptfeld des großen blauen Bandes eine Bahnabkürzung ab Konstanz, das kleine blaue Band war schon in Romanshorn umgekehrt. Lediglich die Mehrrumpfboote fuhren in den Überlinger See. Für die Spitzengruppe des Hauptfeldes sah es ab dem Eichhorn zunächst so aus, als ob der leichte Raumschotkurs einen glatten Spinnakergang zumindest bis Immenstaad oder weiter zulässt. Auch die RIA III blieb vor dem deutschen Ufer, aber kaum vor Hagnau angelangt, stellte in der Morgendämmerung der Wind dann komplett ab. Die nachfolgenden Yachten versuchten sich ans Schweizer Ufer zu retten, auch von den schnellen Yachten wollten einige zurück ans Südufer, blieben aber mitten auf dem See hängen. Die RIA III hing über eine Stunde in bleierner Flaute und versuchte, auf eine Thermik hoffend, möglichst dicht unter das deutsche Ufer zu kommen, während der Rest des Feldes Richtung Bottighofen driftete.
Jetzt waren Nerven gefragt, denn es sah so aus, als würde sie immer weiter nach hinten durchgereicht. Mit aufkommendem Tag stellte sich auf der deutschen Seite aber wieder eine sehr schwache, löchrige Brise ein, die dazu verführte, unter Spinnaker den direkten Weg von Immenstaad ans Argenhorn zu wählen. Die Crew der RIA III erlag dieser Versuchung nicht und wählte als einziges Boot den längeren Weg möglichst nah unter Land, entlang der Friedrichshafener Bucht. Da der Tag sehr heiß werden sollte, war unter Land dann durch die sich aufheizende Stadt eine Thermik zu erwarten, so zumindest die Hoffnung auf der RIA III. Vor Langenargen sollten die unterschiedlichen Strategien wieder zusammenkommen und es zeigte sich, dass das Gros des Feldes vor Romanshorn oder mitten auf dem See hängengeblieben war und der Weg über Friedrichshafen doch der schnellere gewesen ist. Die RIA konnte nun in einem Feld mit wesentlich schnelleren Yachten bei schönstem Spinnakerwind das Ziel anliegen, welches sie als 42. Boot erreichte und ersegelte mit über 1 Stunde und 15 Minuten Vorsprung gegenüber dem Zweitplatzierten den ersten Platz in der Yardstickgruppe IV. Was aber vielleicht noch höher zu bewerten ist, sie erreichte in der Silberpokalwertung, bei der alle teilnehmenden Yachten des großen blauen Bandes nach berechneter Zeit gewertet werden, den sechsten Platz von 167 Teilnehmern.
Bericht: Michael Reinert